Kurz

Die Toten sterben nicht, dafür alle anderen.

Lang

Nach dem sich Jim Jarmusch in Only Lovers Left Alive 2003 dem Vampir Genre annahm, sind jetzt die Zombies dran. So wie The Limits of Control, 2009, ein Auftragskillerfilm ohne Action, Dead Man, 1995, ein slow motion Western und Ghost Dog: The Way of the Samurai 1999, ein Samurai Film in Zeitlupe, läuft auch hier alles etwas langsamer als man sich in diesem Genre gewohnt ist. 

Der Film spielt im ruhigen Städtchen Centerville, Motto: „A real nice place“, in dem plötzlich merkwürdige Dinge passieren. Die Uhren stehen still, Telefone funktionieren nicht mehr, Tiere verschwinden, die Tageszeiten verschieben sich und die Toten werden zu Untoten. 

Die Handlung bewegt sich fast genauso langsam vorwärts wie die Zombies im Film. «Sie gravitieren zu den Dingen, die sie als Lebende getan haben,» beschreibt Police Officer Ronald Peterson (Adam Driver) die Natur der Untoten. Sie suchen nach Chardonay, WiFi, Kaffee und Xanax aber eben auch nach menschlichem Fleisch. Peterson und seine Polizei-Kollegen Chief Cliff Robertson (Bill Murray) und Officer Minerva Morrison (Chloë Sevigny) sind mit der neuen Situation heillos überfordert und fangen deswegen an ziellos in der Gegend herumzufahren.

Die restliche Bevölkerung wird nach und nach von den Zombies eingenommen. Ein paar wenige verschanzen sich in ihren Häusern und Läden um sich zu wehren. Aber so richtig mit den Zombies aufnehmen kann und will es in diesem Städtchen niemand. Ausgenommen davon die mysteriöse schwertkämpfende Bestatterin Zelda Winston (Tilda Swinton). Sie scheint gut mit den Zombies klar zu kommen und läuft durch die Stadt als wäre es ein Sonntagsspaziergang ein paar Leute zu köpfen.  

Wie immer besteht der Ensemblecast hauptsächlich aus Jarmuschs alten Bekannten: Tilda Swinton, Bill Murray, Adam Driver, Steve Buscemi, Tom Waits, Iggy Pop, RZA, und Chloë Sevigny waren alle schon in früheren Filmen von ihm zu sehen.

This is going to end badly. 

Officer Ronald Peterson

“This is all going to end badly,” sagt Officer Ronald Peterson mehrmals im Film. Und genau so geht es auch dem Film. Das Ende wirkt als hätte sich Jarmusch in eine Ecke geschrieben, aus der er keinen Ausweg mehr gab. Die an Rubber erinnernden Meta-Anspielungen helfen da leider auch nicht. Dafür ist der Abschlussdialog einer der schönsten im Film.

Fazit

Als Ironie auf das Zombie Genre gedacht, hat der Film einen gewissen Unterhaltungswert. Besonders in den ersten zwei Dritteln gibt es so einige Lacher, leider flacht der Film gegen Ende immer mehr ab. „Only Lovers left alive“ war der bessere Genrefilm und „Dawn of the Dead“ von George Romero die bessere Satire über das Amerikanische Konsumverhalten.

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