Kurz:

Der böse Wolf, Goldilocks, Alice und Co. im Kampf gegen den Tod.

Lang:

Nachdem „Suicide Squad“ leider unsere Erwartungen überhaupt nicht erfüllte, konnten wir der Versuchung nicht widerstehen zu prüfen, ob in diesem Fall ausnahmsweise sogar die Mockbuster-Variante von „The Asylum“ besser unterhält.

Auf den ersten Blick ist es eigentlich höchst unfair, diese beiden Filme miteinander zu vergleichen. Während „Suicide Squad“ ganze 175’000’000 Dollar Produktionskosten verschlang, schlug sich „Sinister Squad“ mit knapp 800’000 Dollar durch. Doch obwohl Asylums grosses „Vorbild“ ganze 174’200’000 Dollar mehr kostete (und zusätzlich sicherlich auch einen paar Fränkli für Kommunikationsmassnahmen verschlang), sollte dem Zuschauer die Buchhaltung der Filmstudios am Allerwertesten vorbeigehen. Jeder Film, unabhängig von seinem Budget, kann entweder unterhalten oder langweilen.

Die Parallelen zu „Suicide Squad“ sind, wie es sich für Asylum gehört, gesucht und plump. Eigentlich erstaunlich, dass das amerikanische Produktionsstudio mit ihren dreisten Plagiaten rechtlich durchkommt. Bei „Sinister Squad“ wurden sogar Dialoge 1:1 aus den Promomaterial von „Suicide Squad“ übernommen.

Auch die Geschichte wurde praktisch 1 zu 1 abgekupfert. In „Sinister Squad“ bedroht ein mysteriöser Kult die Erde, also schart Psycho-Alice (Christina Licciardi) ein Team von Superbösewichten um sich, welche diese Bedrohung bekämpfen sollen. Getreu dem Motto: „Fight evil with evil“. Selbstverständlich kann sich „The Asylum“ keine Deadshots, Harley Quinns oder Jokers leisten. So müssen bei „Sinister Squad“ Rumpelstilzchen, Goldilocks, Tweedledee/Tweedledum und der böse Wolf ran. Die Enchantress (aka Hexe mit bösen Absichten und Hang zu extremem Overacting) heisst in diesem Plagiat Carabosse.

„Sinister Squad“ ist einer Low-Low-Low-Produktion. Gedreht an total zwei (!) verschiedenen Locations, werden die unterirdischen Schauspielleistungen mit diffusem Editing und Effekten, welche jeder Mediamathiker-Lehrling besser hinkriegt, in Szene gesetzt. Billigste Kostüme, Make-Ups und Kulissen täuschen aber nicht über das Hauptproblem der Produktion hinweg: „Sinister Squad“ hat ähnlich viel Humor wie Donald Trump. Der Streifen nimmt sich leider bierernst und wagt nicht mal den Versuch einer Parodie. Was wohl in diesem Fall auch besser ist, denn in den paar wenigen Szenen, in welchen der Streifen versucht lustig zu sein, geraten zu waschechten Rohrkrepierern. Ganz dämlich die Idee, mittels Zeichentrick-Sound-Effekten (Boing, Zirrrp, Swoosh etc.) dem Streifen „Humor“ überzustülpen.

Der Produktionsstandard tümmelt sich auf gleichem Niveau, wie jenes der Schauspieler: bestenfalls GZSZ-Level. Die Mimik ist dermassen daneben, dass sogar Cara Delevingne mit ihrer Enchantress-Interpretation aus „Suicide Squad“ positiv auffallen würde. Kommt hinzu, dass restlos alle Charaktere in „Sinister Squad“ uninteressant, ja sogar nervtötend daherkommen. Einziger Glühwürmchen-Lichtblick: Schurke „Mad Hatter“. Er liefert eine komplett zugedröhnte Performance ab und seine Leistung scheint es, im Hintergrund nicht wegzupennen. Gleiches gilt für die Zuschauer dieses unsäglichen Streifens.

Fazit:

Die Tagline von „Sinister Squad“ verspricht für Best-Worst-Afficionados einiges: Super BAD. But in a GOOD way.  Leider ist der Streifen nur ein weiterer Mockbuster übelster Machart. Humorlos, langweilig und billig. (Und somit sogar noch schlechter als „Suicide Squad“. Wer hätte das gedacht.)

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