Lang:

Die Geschichte startet im Mittelalter. Ein paar schlecht gekleidete Druiden vereiteln mit fünf „heiligen“ Steinen (because Movie) die Geburt von Satans Sohn, werden dabei aber dummerweise abgemurkst und ein Stein – selbstverständlich der Geburtsstein – wird geklaut.

Schnitt in die Gegenwart. Warlock, Satans Sohn wird von einer MILF, die unwissend (duh!) den Geburtsstein als Schmuckstück um den nicht besonders schmucken Hals schwingt, per Sturzgeburt-Extremis geboren. Um die restlichen heiligen Steine einzusammeln, reisst Warlock der Toten ein Stück Haut vom Bauch, auf dem dann subito eine USA-Karte mit dem Verbleib der restlichen Steine sichtbar wird (because Movie). Obwohl Satans Sohn dem Fliegen sicherlich nicht abgeneigt ist, nimmt Warlock stilecht ein Taxi und macht sich auf Steinsuche. Die guten Krieger in diesem 90er-Horror-Streifen sind eine handvoll Neuzeit-Druiden, die in einer kalifornischen Kleinstadt hausen und dort zwei der ach-so-wichtigen Steine bunkern. Ach ja, die „Guten“ killen nebenbei zwei Jugendliche, nur um Sie wiederzubeleben und sie dann als Satans-Schlächter zu missbrauchen (because Movie).

Länger:

Das waren noch Zeiten. Im Elternhaus ganz illegal und insgeheim die VHS-Kassette von einem vermeintlichen Horrorstreifen in den Videoplayer schieben – und sich ab seinem eigenen Rebellentum erfreuen. Zum Glück konnte im imposanten VHS-Zeitalter die nimmersatte Lust an lächerlichen B-Movies so richtig gestillt werden. Quantität vor Qualität. Doch manchmal war ein Film unerwartet OK. Der zweite Teil der Warlock-Reihe gehört in diese Kategorie.

„Warlock – The Armageddon“ hat seit über 20 Jahren einen speziellen Platz in meinem Herzen. Irgendwie fand ich den Film faszinierend und Julian Sands als Satans Sohnemann so richtig creepy. Ein durchaus teuflischer Soundtrack von Mark McKenzie und gelungene, natürlich praktische Effekte lenkten das Horror-Erlebnis in die richtigen Bahnen.

Wer die Geschichte zum Einstieg gelesen hat, kann in etwa abschätzen auf was für einen cineastisches Machwerk er/sie sich einlässt. Trotz der hanebüchen Story sind die Kills erstaunlich grob und durchs Band weg amüsant. Die mittelprächtigen Computereffekte werden durch praktische Blutfontänen vergessen gemacht und die paar wenigen Monster-Kreationen sind durchaus lustig anzusehen.

Schauspieltechnisch sind alle involvierten Personen nicht der Rede wert. Einzig Julian Sands spielt Satans Sprössling grandios unterkühlt, diabolisch mit einem wohldosierten Schuss Arroganz. Sein Yuppie-Teufel würde auch in der Entourage von Patrick Bateman einen guten Eindruck hinterlassen.

Fazit:

Regisseur Anthony Hickox (Hellraiser 3) mag nicht als Regie-Wunderknabe in die Filmgeschichte eingegangen sein, seine Mischung aus Sci-Fi, Horror und derb schwarzem Humor gefällt aber dennoch. „Warlock – The Armageddon“ ist kurzweilig inszeniert, das Tempo ansprechend und der Bodycount könnte weitaus tiefer sein. Auf jeden Fall ist „Warlock – The Armageddon“ ein kleines guilty pleasure, das kurzweilige, dümmliche Unterhaltung gross schreibt. Der Streifen ist mehr für Viel- als für Feinschmecker und kann unten in seiner ganzen Schönheit reingezogen werden.

 

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