Review:

Kurz:

America – Fuck Yeah!

Lang:

Der Brigadegeneral Hummel fühlt sich von seiner Regierung verraten. Er lässt deshalb 15 mit VX-Gas bestückte Raketen stehlen und infiltriert daraufhin das Hochsicherheitsgefängnis Alcatraz mit den Leuten seiner Spezialeinheit. Dabei nehmen sie die Gäste einer Führung einer Führung als Geiseln. Hummel fordert von den Behörden eine Entschädigung von 100 Millionen Dollar für sich und die Angehörigen seiner während inoffizieller Einsätzen gefallenen Männer. Der Biochemiker Stanley Godspeed muss diesen Plan zusammen mit dem altgedienten Spion John Mason vereiteln.

Bevor Michael „Kaboom“ Bay eine kriegerische Schnulze namens „Pearl Harbor“ gedreht und sich am „Transformers“-Franchise vergriff, hat der kontroverse Regisseur nach seinem Debüt „Bad Boys“ (1995) zwei spektakuläre Kracher hingelegt. „The Rock“ (1996) und „Armageddon“ (1998) sprengten buchstäblich die Leinwand. In beiden Filmen sticht der knallige Stil des Amerikaners überdeutlich hervor.

Bereits in der Eröffnungsszene von „The Rock“ feuert Bay dem Zuschauer eine Auswahl seiner inszenatorischer Markenzeichen um die Augen und Ohren: Amerikanische Flaggen, Soldaten, Helikopter und Zeitlupe. Diese Mittel werden auch im weiteren Verlauf eingesetzt.

Die Hauptrolle wird nicht vom Wrestler mit dem gleichnamigen Spitznamen gespielt, dafür schlüpft Nicolas Cage in die Rolle des FBI-Chemikers Stanley Goodspeed. Hier liefert das Frisuren-Chamäleon eine motivierte, energische, witzige und charismatische Darbietung ab.

Ein Cage in Topform kann nur schwer getoppt werden. In diesem Falle bekommt er mit Sean Connery als ehemaligen Alcatraz-Insassen John Mason einen ebenbürtigen Verbündeten spendiert. Mr. Bond befand sich zu dieser Zeit nah an der Rente (die er fünf Filme später im Jahr 2003 nach „League of Extraordinary Gentlemen“ vollzog), hat jedoch mächtig Bock auf Remmidemmi. Der Schotte beweist mit Schalk und immenser Präsenz, dass er noch nicht zu alt ist.

Dem formidablen Duo stehen als Antagonisten Ed Harris und David Morse gegenüber. Sie fallen kaum gegenüber den Helden ab. Beide erhalten sogar einen Hauch von einer ambivalenten Motivation, welche aus dem eindimensionalen Rahmen üblicher Schurken fällt.

Die weitere Besetzung kann sich ebenfalls sehen lassen. So treten in Nebenrollen unter anderem Claire Forlani („Meet Joe Black“), Michael Biehn („Terminator“, „Aliens“), John C. McGinley (Dr. Cox aus „Scrubs“), Tony Todd („Candyman“) sowie weitere Gesichter auf, welche man bestimmt irgendwo gesehen hat.

Fazit:

„The Rock“ ist ein vorzüglicher Vertreter des amerikanischen Actionkinos der 1990er-Jahre. Vollgepackt mit spielfreudigen Darstellern, einer ungemein stilistisch überhöhten Inszenierung und allerlei Explosionen bietet Bay seinen Zuschauern gute Unterhaltung. Dafür kann man notgedrungen über die simple Handlung und den bisweilen peinlichen Hurra-Patriotismus hinwegsehen. In diesem Sinne: „Get ready to rock!“

rating_4

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One thought on “The Rock (1996)

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