Kurz:

Eine Kopfgeldjägerin, ein Buchhalter und der Boss eines Drogenkartells.

Lang:

Dieser Streifen ist so scheinbar so unbekannt, dass es ihn weder auf DVD noch VHS zu kaufen gibt. Aber wo surft man hin, wenn man was sucht, was keiner finden will? Richtig, YouTube ! Und siehe da: Die allwissende Videomüllhalde bietet zum meinem grössten Erstaunen sogar eine deutschsprachige Synchronfassung an! Da es allerdings auch die einzige Uncut-Fassung online zu sein scheint, pfeife ich ausnahmsweise auf den Anspruch Filme nur im Originalton zu sehen. (Den Link zum kompletten Film füge ich wie üblich am Ende des Beitrages an.)

Der Film war auch bei seiner Erscheinung keine finanziell grosse Leuchte und das, obwohl Teri Polo die Hauptrolle spielt und Tia Carrere, frisch und noch unverbraucht, in einer Nebenrolle zu sehen ist. Den diebischen Buchhalter Brewer spielt Martin Donovan, der einzige mir bekannte männliche Schauspieler. 

Story: Buchhalter Herschel Brewel (Martin Donovan) kann der Versuchung nicht widerstehen, sich bei bietender Gelegenheit ein paar Scheinchen aus dem Tresor von Boss Davenport zu krallen. Und das, obwohl ihm ebendieser vor kurzem noch zur Verdeutlichung seiner Ansprüche in Sachen Treue den Pistolenlauf ins Nasenloch gedrückt hatte. Die Lektion scheint also nicht gewirkt zu haben. Brewel wendet sich auf der Suche nach Schutz an die Polizei, „vergisst“ jedoch, die Kleinigkeit von 3 Millionen geklauten Dollars zu erwähnen. Der geprellte Davenport hingegen hat längst die Profikillerin Quick angeheuert, welche den Buchhalter schnell ausfindig machen kann. Doch mit einem hat (fast) keiner gerechnet: Die Killerin und der Kassierer verlieben sich ineinander und wollen das Geld untereinander aufteilen – Liebe scheint also doch einen Preis zu haben! Die beiden müssen nun vor der Polizei und Davenports Männern flüchten. Zu Letzteren gehört auch Quick’s Ex-Lover, für den sie immer noch Gefühle zu haben scheint. Ausserdem will Brewel immer noch nicht verraten, wo zur Hölle das Geld denn eigentlich versteckt ist…

Eigentlich ein Plot, wie wir ihn schon 1000 Mal gesehen haben. Mal als Actionfilm, mal als Thriller, mal besser inszeniert oder auch mal schlechter: Fair Game (1995). Quick gehört eindeutig in die Thrillerabteilung. Mal abgesehen von ein paar Schiessereien gibt es aber kaum andere Action fürs Auge. Die Kabooms wurden alle mit den bewährten explodierenden Blutkapseln unter den Kleidern inszeniert und wirken überzeugend, auch wenn Waffen verschiedenster Kaliber alle genau gleich grosse Einschusslöcher hinterlassen. Hübsch auch, wie die Erschossenen meterweit durch die Luft fliegen, während sich die schiessende Quick keinen Millimeter bewegt. Ballistik lässt grüssen! Die Männer sind eindeutig die schlechteren Schauspieler, haben unlogische Dialoge, sind mal Links- dann gleich wieder Rechtshänder. Von der Frauenfraktion verhunzt hier höchstens Teri Polo eine der kürzesten und unerotischsten Sexszenen im Auto ever. Aber da sie hier mit Martin Donovan zugange war, trifft die Schuld beide Geschlechter. Schön fair verteilt.

Fazit:

Unterm Strich ist Quick eigentlich ein recht solid gemachter Streifen, der sich keine wirklich groben Schnitzer leistet. Andererseits verhindern aber Faktoren wie nur mässig gute Schauspieler, nicht echt wirkende Requisiten und die fast völlige Abwesenheit von Spezialeffekten, dass man ihn in die normalen Streifen einreihen kann. Wer aber nach dem Konsum härteren Stoffes, z.B. The Getaway mit Alec Baldwin (hier ebenfalls noch in jung!) noch was Softeres, der selben Kategorie zum Runterkommen sucht, fährt hier mit Sicherheit gut.

 

 

 

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