Kurz:

Im 18ten Jahrhundert flüchtet ein Dhampir (halb Mensch, halb Vampir, ganz doof) aus einer Zirkus-Freak-Show und schliesst sich einem Rudel Vampir-Jägern an.

Lang:

Dass ein Film mit einem Cast bestehend aus Ben Kingsley (Ghandi), Michelle Rodriguez (Machete), Billy Zane (Titanic), Meat Loaf (Fight Club), Udo Kier (Shadow of a Vampire), Michael Madsen (Reservoir Dogs) und Kristanna Loken (Terminator 3) auf IMDb einen Gesamtscore von 2.9 aufweist, ist einzig und alleine der Verdienst des Doktor Uwe BollDer deutsche Egoman verwehrt sich auch bei seinem zehnten cineastischen Verbrechen jeglicher Norm und bringt mit „Bloodrayne“ seine x-te Game-Adaptation auf die Leinwand. Billigste Kostüme, haarsträubendste Perücken und lächerlichste Blechschwerter gehören ebenso zur Grundausstattung wie Bolls‘ offensichtlicher Mangel an kinotechnischem Know-How.

Ein abstruse Handlung zwängt sich in zu hell ausgelichteten Landschaften durch billigste Requisiten. Mittendrin ein Rudel abgelöschter Schauspieler auf Auto-Pilot. Ben Kinsley sitzt während der Hälfte des Films auf einem anscheinend wichtigen Thron und brabbelt irgendwelchen Stuss, Michael Madsen erschien verschiedenen Quellen zufolge stets besoffen zum Dreh (wer kann es ihm verübeln?), Udo Kier, Meat Loaf und Billy Zane sind jeweils nur für eine Szene am Start und Michele Rodriguez und Kristanna Loken drücken hauptsächlich ihre Push-Up-Brüste in die Linse.

Könnte zwar unfreiwillig lustig sein, doch „Bloodrayne“ bietet nicht mal guten Trash. Best Worst Movies definieren sich darüber, dass sich die Schauspieler zwar Mühe geben, es aber nicht besser können. Bei „Bloodrayne“ ist es genau umgekehrt. Offensichtlich sind unmotivierte Schauspieler am Werk, welche sich ohne brauchbaren Regie-Anweisungen durch ein Skript langweilen.

Auf der Habenseite sind ein paar Busenblitzer und eine Ladung handgemachter Gore. Köpfe rollen, Augäpfel werden gespalten, Körper halbiert, jawoll der Blutgehalt bietet durchaus gewisse Schauwerte. Wieso Boll aber die bluttriefenden Szenen zum Abschluss des Streifens ein zweites Mal 1 zu 1 in einer völlig zusammenhangslosen Rückblende bringt, bleibt sein Geheimnis. Ach Uwe, gerne würde ich dich als deutschen Ed Wood bezeichnen, aber dafür bist du einfach zu untalentiert und vor allem zu unmotiviert.

„Bloodrayne“ ist eine Tortur. Eine sinnlose Szene reiht sich an die andere. Ein Gemetzel hackt sich ins nächste. Das Niveau ist durchs Band weg maximal „bescheiden“, meist grottenschlecht. Alle Charaktere nerven – ausnahmslos. Ein paar wenige Szenen sind zwar unfreiwillig komisch, die restlichen gefühlten 98 Prozent bleiben langweiliger und belangloser Quatsch.

Masochisten können sich den unsäglichen Streifen in Gänze auf YouTube antun. Viel „Spass“.

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