Kurz:

Der Plan: einen Supermenschen basteln! Die Umsetzung: unschuldige Menschen massakrieren und deren Körperteile zusammenstecken. Das Resultat: ein übler Film. 

Lang:

Kein Experiment ohne Nebenwirkungen: was bei „Frankenhooker“ grösstenteils funktionierte, klappt bei „Astro Zombies“ nicht ansatzweise. Trotzdem gibt es von diesem unsäglichen Slasher bereits 4 Fortsetzungen. Die letzte wurde 2012 (!) und dem Titel Astro Zombies: M4 – Invaders from Cyberspace auf die Menschheit losgelassen. Mark of the Astro-Zombies (2004) und Astro Zombies: M3 – Cloned (2010) sind weitere Belege dafür, dass leider vermeintliche Best Worst Classics in der Neuzeit für ein bisschen Profit ausgeschlachtet werden. (Yup, wir sehen euch an: „Samurai Cop 2“ und „Deadliest Prey“!) Erstaunlich ist aber, dass im Gegensatz zu „Samurai Cop“ und „Deadly Prey“  das Ursprungsmaterial aus „The Astro-Zombies“ keinen Best-Worst-Content sondern nur gähnende Langeweile bietet.

Der Streifen ist ein Mix aus Spionage-Film, Sci-Fi-Opus und Slasher-Flick und das Ratatouille bringt in seinen 92 Minuten verschiedene Handlungsstränge ins Spiel – mit dem Ziel, diese anschliessend miteinander zu verweben. A) Detektive, unter anderem Wendell Corey in seiner letzten Rolle, sind auf der Suche nach Körperteil-Räubern, B) ein verrückter Wissenschaftler (ganz ganz übel: John Carradine) versucht sich als Dr. Frankenstein und C) eine Gang, rund um die grandiose, sehr ansehnliche Tura Satana, will den Wissenschaftler (B) kidnappen, um mit ihm einen Supermenschen zu kreieren und die Weltherrschaft an sich zu reissen. A+B+C ergibt in diesem Fall aber keinen guten und schon gar keinen guten schlechten Film.

Nicht nur wegen der Zeitepoche und dem gewählten Genre ist ein Vergleich mit dem Godfather der Best-Worst-Movies unausweichlich. Ähnlich wie Ed Wood versucht sich Ted V. Mikelss („Dr. Sex“, „Apartheid Slave-Women’s Justice“ und „The Corpse Grinders 2„) mit super billigen Effekten und lächerlichen Dialogen der unfreiwilligen Komik zu unterwerfen, doch leider ist nix davon charmant oder unterhaltsam. Die Körperteile wurden mit lächerlichsten Plastik-Imitaten umgesetzt und auch das Kunstblut könnte nicht künstlicher rüberkommen. 

Schauspieltechnisch fallen vor allem Carradine und Corey auf. Letzterer liefert als Head-of-Investigation eine besonders tragikomische Performance ab. Ein halbes Jahr nach Drehschluss verstarb Corey aufgrund seiner Alkoholsucht. In „The Astro Zombies“ wird sein Laster der Öffentlichkeit auf dem Silbertablett serviert, selten wurde auf der Leinwand so gelallt. Offensichtlich nicht mehr Herr seiner Zunge, ist es zu gleichen Teilen amüsant und traurig ihm zuzusehen.

Gedreht in nur 6 Tagen bietet der Streifen eigentlich alles für einen Best-Worst-Classic: 

  • Atmende Leichen? Check.
  • Sich spontan wechselnde Kleider? Check.
  • Sci-Fi-Gebrabbel, der übelsten Sorte? Check.
  • Stock-Footage? Check.
  • Halbnackte Bongo-Spieler? Check.
  • Überlange Szenen? Check.

Besonders der letzte Punkt ist der Genickbruch des Streifen. Das Tempo des Films ist arg anstrengend. In schlafwandlerischem Tempo plätschert die blutarme Story durch seinen 90 Minuten und die verschiedenen Handlungsstränge wollen einfach nicht zueinander finden. Alles bleibt nebulös und vermeintlich sinnlos, Spannung und Tempo bleiben auf der Strecke.

Und wieso in „The Astro Zombies“ keine Zombies vorkommen, wissen wohl nur Anwohner aus Nilbog. Gut, fairerweise muss man auch sagen, dass „The Astro Robots“ ziemlich ungeiler als „The Astro Zombies“ tönt, oder?

Fazit:

Wieso ein paar gute Kills inszenieren, wenn man Autofahrten zeigen kann? Mikels liefert mit „The Astro-Zombies“ die cineastische Analogie zur Schlaftablette ab: einwerfen und wegdösen.

 

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