Kurz:

Warst du heuer böse? Macht nichts, Santa war böser.

Lang:

Ein amoklaufender Weihnachtsmann? Geht’s noch, Hollywood? Geht jetzt die heile Vorweihnachtswelt unter? Nein, tut sie natürlich nicht, aber unser Titelheld gibt sich jede erdenkliche „Mühe“ als verwunschener Dämon die richtige Untergangstimmung zu erzeugen. Santa ist nämlich, wer wusste es nicht, der Sohn des Teufels, welcher eine Wette mit dem Erzengel verlor und so verdammt wurde, den Menschen 1000 Jahre lang Friede, Freude und Eierkuchen zu schenken. Und jetzt ist dieser Zwangsdienst endlich abgelaufen, so dass Santa seine angestaute Wut im dicken Bauch an jedem auslässt, welcher ihm über den Weg läuft.

Mit abgedrehten Tötungsmethoden treibt Santa seinen persönlichen Bodycount auf die Spitze. Da aber auch als Killer ein bisschen Weihnachten in ihm schlummert, sind seine Kills „weihnächtlicher“. Als Mörderwaffen wird eingesetzt, was die Wichtelwerkstatt am Nordpol so hergab. Sprich, es werden Geschenke zu Bomben umfunktioniert, der Schlitten wird zum Jagdmobil mit Feuerschweif und die schlagkräftigsten Waffen, Santas Muskeln, sind durch die ewige Geschenkeschlepperei eh prächtig trainiert. Als ehemaliger Profiwrestler sind die physischen Vorteile von Hauptdarsteller Bill Goldberg sowieso überzeugend. Auch sonst überzeugt Goldberg mit Spielfreude und einer gehörigen Portion Sarkasmus. Sonst bietet das Schauspieler-Ensemble, wie es sich für einen soliden B-Slasher gehört, solides Mittelmass. Ach ja, Fran Drescher („The Nanny“) spielt auch mit.

Wirkt der Streifen anfangs noch brutal, macht sich ob der zunehmenden Einfallslosigkeit der Drehbuchschreiber bald etwas Langeweile breit. Denn bald mal scheinen die originellen Tötungsmethoden Santa’s aufgebraucht und so over-the-top wie in der Anfangsszene wird der Streifen später nicht mehr. (Der Film erklärt das ein Stück weit dadurch, dass Santa seine Macht nur am Weihnachtstag besitzt und gegen Abend zunehmend schwächer wird.) Nichtsdestotrotz erwartet die Zuschauer gegen Filmende noch die eine oder andere Pointe und Santa dreht die Regler nochmals voll auf 11.  Obwohl dabei recht wenig Blut fliesst, empfiehlt die deutsche FSK den Film trotzdem erst ab 16 Jahren. Auf sinnlos brutale Szenen wurde verzichtet, stattdessen wurde das Ganze schön im amerikanischen Weihnachtskitsch eingebettet und dieser gekonnt auf die Schippe genommen. Na denn: Advent, Advent, der Baum brennt!

Fazit:

Santa’s Slay ist ein kurzweiliger, unterhaltsamer und derber Spass, nicht nur für Gorefans und Weihnachtsmuffel. Zum Kultmovie unserer Herzen reicht es leider nicht. Aber wer nach getaner Weihnachtsfeier die Verwandtschaft rasch aus dem Haus haben will, lege einfach diesen Film in den Player und kurze Zeit später herrscht garantiert himmlische Ruh‘.

 

 

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2 thoughts on “Santa’s Slay (2005)

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