Kurz:

Athen ist überrannt von Zombies. Eine handvoll Überlebende versucht aus der Stadt zu flüchten, da die restliche Welt beschlossen hat, die hoffnungslos verlorene griechische Hauptstadt mangels Optionen in die Luft zu sprengen. Zum Glück taucht ein mysteriöser Prügel-Mönch (Billy Zane) auf und versucht die Horde rund um G.I.-Joe-Vakirtzis (Andreas Kontopoulos) zu retten.

Lang:

Wenn Zombies Sirtaki tanzen. „Evil – In The Time Of Heroes“ ist die Fortsetzung von „Evil“, welcher notabene als erster griechischer Zombiefilm in die Filmgeschichte eingeht, und bietet im Vergleich zum Original einen massiv höheren Blutgehalt und als USP den griechisch sprechenden Billy Zane. Billy Zane? War das nicht der Schurke in „Titanic“? Genau, sonst tingelte Zane hauptsächlich durch B-Movies wie „Das Phantom„, „Bloodrayne“ und „Tales from the Crypt: Demon Knight„. Dass er in einem griechischen Zombie-Splatter-Filmchen gecastet wurde, ist nicht sonderlich überraschend, sind doch seine Eltern griechischer Abstammung und er auch fliessend griechisch spricht. Auch wenn Billy Zane weit davon entfernt ist, in Hollywood zur A-Liste der Schauspielerriege zu zählen, war es natürlich für diese griechische Independent-Produktion eine kleine Sensation, als Regisseur Yorgos Noussias den Amerikaner verpflichten konnte.

Macht die Präsenz von Zane den Film besser? Nein, der der Streifen ist auch ohne Zane durchaus kurzweilig und unterhaltsam. Während der thematisch ähnliche kubanische „Juan of the Dead“ noch versuchte ein kleines bisschen Sozialkritik unter die Gedärme zu mixen, geht es bei „Evil – In The Time Of Heroes“ einzig um Spass. So überrascht der Streifen mit hübschen handgemachten Gore-Effekten, literweise Blutfontänen und einem guten Gespür für Humor. Regisseur Noussias entschied sich dafür, die Geschichte nicht linear zu erzählen und hüpft nonchalant von „vor drei Tagen“ zu „nach 10 Minuten“ zu „vor 2000 Jahren“. Tönt verwirrend, ist es aber nicht.

Die Charaktere sind alle erstaunlich gut gezeichnet, der Film ist schön eingefangen und wirkt trotz kleinem Budget, gemunkelt werden 740’000 Euro, nie billig. Alle Schauspieler, ob auch Billy Zane dazu gehörte ist nicht klar, haben ohne den Anspruch auf eine Gage an der Filmproduktion teilgenommen. Trotzdem ist „Evil – In The Time Of Heroes“ alles andere als eine Billigproduktion und inszeniert sogar verlassene und verwüstete Strassenzügen.

Der Streifen überrascht aber nicht nur mit dem enormen Blutgehalt, sondern hat auch den einen oder anderen originellen Einfall auf dem Menüplan. In einer Phase im Film, als sich die Gruppe in einer kleinen Wohnung verbunkert, versucht sich „Evil – In The Time Of Heroes“ als Kammerspiel. Für einen Zombie-Streifen durchaus ambitioniert, dennoch wird das Geschehen bald wieder auf die von Zombies überfluteten Strassen verlagert und die nächste Session Gore-Galore steht an. Mit der Zeit ist der Film dann auch ziemlich monoton und eine gewisse Langweile schleicht sich ein. Schlecht ist aber zu keinem Zeitpunkt.

Fazit:

Die Mischung aus Dawn of the Dead (Zack Snyder-Version) und Braindead gefällt. Der Humor ist meist derb und stets amüsant. Eine locker flockiger Zombie-Splatter der gängigen Sorte. Und Billy Zane? Er fällt weder auf noch ab; so wie der Streifen selbst.

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